Effektive Dekubitus-Vorsorge in der häuslichen Pflege

Ein Dekubitus, auch bekannt als Druckgeschwür oder Wundliegen, ist eine schwere Haut- und Gewebeschädigung, die durch langes Liegen oder Sitzen entstehen kann. In der häuslichen Pflege ist die Vorbeugung eines Dekubitus von besonderer Bedeutung, da Patienten mit eingeschränkter Mobilität oft über lange Zeit im Bett oder im Rollstuhl verbringen. In diesem Beitrag werden verschiedene Maßnahmen vorgestellt, die pflegende Angehörige ergreifen können, um einem Dekubitus vorzubeugen.

Ein Dekubitus, auch bekannt als Druckgeschwür oder Wundliegen, ist eine Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes, die durch anhaltenden Druck auf eine bestimmte Körperstelle verursacht wird. Ein Dekubitus entsteht, wenn der Druck auf die Haut und das Gewebe die Blutzirkulation beeinträchtigt, was zu einer unzureichenden Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff führt. Dies kann dazu führen, dass das Gewebe abstirbt und sich ein Geschwür bildet.

Da ein Dekubitus schnell voranschreiten kann, und auch zahlreiche Komplikationen mit sich bringt (z.B. Wundinfektionen, Schmerzen) ist es wichtig auf eine entsprechende Vorsorge zu achten. Dazu müssen die entsprechenden Risikofaktoren erkannt werden und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Risikofaktoren für die Entstehung eines Dekubitus

Es gibt verschiedene Faktoren, die zur Entstehung eines Dekubitus beitragen können. Zu den wichtigsten gehören:

  • Bettlägerigkeit oder eingeschränkte Mobilität
  • Mangelnde Hygiene oder unzureichende Pflege
  • Niedriger Blutdruck oder schlechte Durchblutung
  • Inkontinenz oder Feuchtigkeit
  • Untergewicht oder Mangelernährung
  • Fortgeschrittenes Alter

Je mehr Risikofaktoren vorliegen und je stärker diese ausgeprägt sind, desto engmaschiger muss eine Kontrolle und Entlastung von gefährdeten Hautarealen vorgenommen werden.

Maßnahmen zur Dekubitus-Vorsorge

Um einen Dekubitus zu vermeiden, können pflegende Angehörige verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  1. Regelmäßige Umlagerungen (Positionierung) und Mobilisation: Die Position des Patienten sollte, entsprechend dem individuellen Risiko, regelmäßig (ca. alle zwei Stunden) gewechselt werden, um dauerhaften Druck auf bestimmte Körperbereiche zu vermeiden. Bei Patienten, die nicht selbstständig mobil sind, sollte zusätzlich regelmäßige Bewegungsförderung durch passive Bewegungen oder Krankengymnastik erfolgen.
  2. Anpassung der Ernährung: Eine ausgewogene und proteinreiche Ernährung ist wichtig, um den Aufbau und die Regeneration von Haut- und Gewebestrukturen zu unterstützen.
  3. Hautpflege und Hygiene: Eine regelmäßige und gründliche Reinigung der Haut sowie die Vermeidung von Feuchtigkeit (z.B. bei Inkontinenz) sind entscheidend, um Hautirritationen zu vermeiden.
  4. Verwendung von Hilfsmitteln zur Druckentlastung: Spezielle Lagerungshilfen wie Anti-Dekubitus-Matratzen und Lagerungskissen können dazu beitragen, den Druck auf bestimmte Körperbereiche zu reduzieren und somit das Risiko für einen Dekubitus zu senken. Achten Sie auch darauf, dass keine Fremdkörper (z.B. Pflegeutensilien) auf der Liege- oder Sitzfläche sind, die zusätzlichen Druck verursachen können.
  5. Regelmäßige Hautbeobachtung: Die Haut des Pflegebedürftigen sollte regelmäßig auf Rötungen und Auffälligkeiten überprüft werden. Speziell an den Körperbereichen, wo Knochen dicht unter der Hautoberfläche sind (z.B. Fersen, Schulterblätter, Steiß, Hüftknochen) bilden sich solche Druckgeschwüre besonders häufig.

Was tun, wenn ein Dekubitus bereits vorliegt?

Sollten Sie eine Hautrötung feststellen, die trotz Druckentlastung nicht verschwindet, aber auch wenn sich eine Blase entwickelt hat oder eine ungewöhnliche Hautverfärbung zu sehen ist, dann sollten Sie baldmöglichst einen Arzt konsultieren. Verwenden Sie keine Salben oder Hausmittel, die nicht von einem Arzt für diesen Fall angeordnet wurden. Blasen dürfen auf keinen Fall geöffnet werden. Klären Sie das weitere Vorgehen mit dem Arzt ab und suchen Sie ggf. fachmännische Unterstützung bei Pflegediensten.

Fazit

Ein Dekubitus ist für pflegebedürftige Personen und ihre Angehörigen eine große Belastung. Daher ist eine effektive Dekubitus-Vorsorge in der häuslichen Pflege unverzichtbar. Durch regelmäßige Umlagerungen und Mobilisation, eine angepasste Ernährung, geeignete Hautpflege und Hygienemaßnahmen sowie die Verwendung von Hilfsmitteln zur Druckentlastung können pflegende Angehörige dazu beitragen, das Risiko für einen Dekubitus zu minimieren. Wichtig ist es dabei, sich immer wieder an Experten und Fachleute zu wenden, um bestmögliche Beratung und Unterstützung zu erhalten.